SEO in 2025: Warum Keywords allein nicht mehr zählen

Keywords setzen reicht nicht. Lerne, wie Expertise, Themenrelevanz & AI SEO heute wirklich beeinflussen – und was E-E-A-T damit zu tun hat.
Inhalt

Neue Sichtbarkeit braucht neues Denken

„Kannst du bitte auch die Keywords setzen?“ Diese Frage bekomme ich regelmäßig – und sie zeigt, wie dringend wir über modernes SEO sprechen müssen.

Viele Website-Projekte starten mit dem Wunsch, in Google sichtbar zu sein. Und viele Kund:innen glauben, es gäbe dafür einen simplen Hebel:

Keyword eintragen – Seite rankt.

Doch so funktioniert SEO heute nicht mehr. Nicht, weil Keywords unwichtig wären – sondern weil sie nur ein winziger Teil eines viel größeren Systems sind.

Was hat es mit diesen Keyword-Feldern auf sich?

Wer mit SEO-Plugins wie Yoast oder RankMath arbeitet, kennt sie: die Felder für Keywords oder Fokus-Keywords. Dort kann man gezielt eintragen, für welches Wort oder welche Phrase eine Seite optimiert ist.

Und ja – diese Felder gibt es immer noch. Aber:
Google ignoriert das Meta-Keyword-Tag seit Jahren.

Es hat keinen direkten Einfluss auf das Ranking.
Was es dir bieten kann, ist ein grober Anhaltspunkt:
Ist mein Text konsistent auf ein Thema ausgerichtet?
Aber das ist redaktionell interessant – nicht technisch relevant. Die Suchmaschine macht ihre Bewertung längst selbstständig – mit Blick auf Qualität, Kontext und Gesamtreputation.

Und was ist mit der Meta Description?

Die Meta-Beschreibung ist nach wie vor wichtig – aber nicht im Sinne von Keyword-Ranking. Google generiert diese Snippets in über 60 % der Fälle selbst – und richtet sie dynamisch an der Suchanfrage aus.

Was das für dich heißt:

  • Deine Meta Description sollte Nutzer:innen ansprechen – nicht Suchmaschinen.
  • Sie beeinflusst eher die Klickrate (CTR) als das Ranking selbst.
  • Sie ist ein Marketing-Text, kein SEO-Trick.

Die Technik ist die Basis von OnPage SEO – nicht das Verkaufsargument

Lange Zeit wurde Onpage-SEO als rein technische Disziplin betrachtet. Und ja, die Basics müssen stimmen:

  • Saubere Überschriftenstruktur (H1–H6)
  • Sprechende URLs
  • Alt-Texte bei Bildern
  • Mobile Optimierung
  • Ladezeit & Performance

Aber: Das ist heute Mindeststandard.
Es reicht nicht, Technik korrekt umzusetzen und dann zu sagen: „SEO ist erledigt.“
Wenn das dein Webdesigner oder deine Agentur als Hauptargument bringt, ist das wie ein Autohaus, das mit funktionierenden Bremsen wirbt.

Technik ist (bzw. sollte) kein Differenzierungsmerkmal mehr – sie ist die Grundvoraussetzung.
Was wirklich den Unterschied macht, ist Inhalt, Relevanz und Autorität.

Keywords vs. Themen: Denk in Fragen, nicht in Begriffen

Viele denken beim Thema SEO immer noch in konkreten Keywords. Also:

“Ich möchte für Zahnarzt München oder Freelancer Steuertipps ranken.”

Das Problem:
So denken auch alle anderen.

Was dich abhebt, ist nicht das exakte Keyword – sondern die Tiefe und Relevanz deiner Inhalte.

Frag dich stattdessen:

  • Welche Probleme hat meine Zielgruppe wirklich?
  • Welche Fragen stellt sie sich vor der eigentlichen Keyword-Suche?
  • Welche Themen kann ich mit echter Erfahrung und Substanz abdecken?
  • Und wie macht man aus Themen echte SEO-Strukturen?

Google ist inzwischen hervorragend darin, Themenfelder zu erkennen. Wer z. B. regelmäßig hochwertigen Content zu „Zahnreinigung“, „Prophylaxe“, „Mundgesundheit bei Kindern“ oder „Zahnarztangst“ veröffentlicht, baut sich zu Zahnarzt-Themen Relevanz auf – nicht nur für ein einzelnes Wort.

Themenautorität > Keyword-Fokus
Wer ein Thema gut abdeckt, wird sichtbar – auch ohne das perfekte Keyword an jeder Stelle.

Was Google wirklich sehen will: E-E-A-T

Google bewertet Inhalte zunehmend danach, wer sie geschrieben hat – und mit welcher Berechtigung. Dahinter steckt das Prinzip:

E-E-A-T – Experience, Expertise, Authoritativeness, Trustworthiness

1. Experience (Erfahrung)

Hast du selbst erlebt, was du beschreibst?
Gerade im medizinischen oder beratenden Kontext will Google wissen: Bist du Anwender:in, Praktiker:in, jemand mit echtem Background?
Das kann ein persönlicher Erfahrungsbericht sein oder die Beschreibung eigener Prozesse.

2. Expertise (Fachwissen)

Wie tief ist dein Wissen? Bestichst du mit Einzigartigkeit deiner Inhalte?
Veröffentlichst du Fachinhalte, die korrekt, fundiert und nachvollziehbar sind? Hast du Referenzen, Quellen, Zitate? Schreibst du für Fachleute oder oberflächlich für alle?

3. Authoritativeness (Autorität)

Wirst du als Quelle genannt?
Verlinken andere auf deine Inhalte? Wird dein Name mit bestimmten Themen assoziiert? Google prüft, ob du als Experte wahrgenommen wirst – auch außerhalb deiner eigenen Website.

4. Trustworthiness (Vertrauenswürdigkeit)

Wie transparent und sicher ist deine Website?
Dazu zählt: Impressum, Datenschutz, HTTPS, klare Strukturen, keine reißerischen Inhalte, richtige Angaben, korrekte Rechtschreibung, gute Bewertungen außerhalb der Website (z.B. Google Bewertungen).

E-E-A-T ist kein “Ranking-Faktor” im klassischen Sinne – sondern eine Meta-Bewertung deines gesamten digitalen Auftritts. Und sie wird immer wichtiger, je komplexer Suchanfragen werden.

Cheat Sheet zu E-E-A-T

Kürzel Bedeutung Was Google wirklich sehen will
E – Experience Erfahrung aus erster Hand Hast du selbst erlebt, worüber du schreibst? Praxiswissen, persönliche Perspektive, Authentizität.
E – Expertise Fachliches Know-how Fundierte Inhalte, korrekte Aussagen, Fachsprache ohne Floskeln, erkennbare Kompetenz.
A – Authoritativeness Anerkennung durch andere Verlinkungen, Erwähnungen, Zitate – zeigt: du wirst als vertrauenswürdige Quelle wahrgenommen.
T – Trustworthiness Verlässlichkeit & Transparenz Sichere Website, Impressum, Datenschutz, echte Autoren, klare Quellen, Kontaktmöglichkeiten, externe Unternehmensbewertungen/-zertifikate – alles, was Vertrauen schafft.

Was du also stattdessen tun solltest:

✅  Themen statt Keywords denken

Frage dich nicht „welches Keyword will ich ranken?“, sondern:
Welche Fragen will ich beantworten?
Welche Probleme meiner Zielgruppe kann ich lösen?

✅  Echte Inhalte erstellen

Keine Floskeln, kein SEO-Text von der Stange. Zeig deine Meinung, deine Erfahrung, deine Perspektive.

✅  Setze gezielte interne Verlinkungen

Verlinke verwandte Inhalte sinnvoll untereinander. Das stärkt nicht nur deine SEO-Struktur, sondern zeigt Google: Du denkst in Themen – nicht in isolierten Seiten. Interne Links sind wie kleine Wegweiser durch dein Fachwissen.

✅  Sichtbarkeit aufbauen – nicht nur auf deiner Website

  • Werde zitiert
  • Teile dein Wissen auf Fachportalen
  • Zeige deine Expertise auf Social Media
  • Baue dir eine digitale Reputation auf

✅  Vertrauen schaffen

  • Zeige echte Personen hinter deiner Marke
  • Nutze klare Sprache
  • Halte deine Inhalte aktuell und korrekt
  • Zeige Quellen und Referenzen

Sichtbarkeit jenseits der klassischen SERPs mit AI Search

Mit Google SGE, Bing Copilot & Co. verändert sich gerade, wie Menschen suchen – und wie Antworten geliefert werden.

Statt zehn blauer Links gibt es aufbereitete Antworten. Und nur wenige ausgewählte Quellen werden zitiert oder verlinkt. Das verändert die Spielregeln.

Wann tauchst du in AI Search auf?

  • Wenn dein Content besonders relevant, präzise und gut strukturiert ist
  • Wenn du klare Antworten auf konkrete Fragen lieferst
  • Wenn du als Quelle Vertrauen genießt (E-E-A-T lässt grüßen)
  • Wenn deine Inhalte regelmäßig aktualisiert und gepflegt werden
  • Wenn du nicht nur kopierst, sondern eigene Perspektiven bietest

Die neue Suchwelt wird stärker kuratiert – und belohnt echte Qualität. Wenn du willst, dass AI-Modelle dich zitieren, musst du wie ein Experte schreiben – nicht wie ein SEO-Text-Automat.

SEO ist kein magischer Keyword-Schalter

… sondern strategisches Content-Marketing mit Substanz

Keywords allein reichen nicht mehr – und ehrlich gesagt: haben sie das nie wirklich.

Heute zählen Themen, Qualität und Reputation. Google will verstehen:

  • Worum geht es auf deiner Seite?
  • Bist du die richtige Person oder Firma, um das zu erklären?
  • Vertrauen dir andere in deinem Bereich?

SEO ist heute viel mehr als eine technische Disziplin – es ist der sichtbare Beweis deiner Kompetenz im Netz.

Hast du SEO in letzter Zeit anders gedacht als noch vor ein paar Jahren? Was hat für dich am meisten verändert?

Deborah Bührle sitzt im Schneidersitz und einem Laptop darauf auf dem Boden

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert